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Abschied vom Versuch-Irrtum-Lernen




       Werden einigermaßen strenge methodologische Maßstäbe an die heutige Ar­
       beit von Konzeptionern und PR­Professionals angelegt, dann zeigt sich, dass
       hier vor allem Versuch­Irrtum­Lernen praktiziert wird.
          Insbesondere die Arbeit an den alles entscheidenden Kommunikations­
       Konzeptionen folgt heute in der Regel weder einem ernsthaften professionel­
       len noch einem empirisch­wissenschaftlichem Ansatz.
          Die Konzeptions­ und PR­Literatur zeigt, dass sich die Betroffenen durch
       rhetorisch  gefärbte  Beschreibungen  ihrer  Konzeptionstätigkeit  den  klaren
       Blick auf die Eingeengtheit ihrer Perspektive selbst verstellen und dies des­
       halb übersehen.
          Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive ist es aber die Aufgabe von Kon­
       zeptionern, Konzeptionslösungen zu entwickeln, aufgrund derer fallweise so­
       zial–ökonomische Systeme, Interaktionssysteme und Netzwerke aufgebaut,
       erhalten, repariert, verbessert, ausgetauscht, reorganisiert oder auch abge­
       baut werden.
          Um dies fachmännisch zu realisieren, ist wesentlich mehr erforderlich als
       der heute in der Konzeptionstechnik übliche und ehemals durchaus ehren­
       werte Alltags­ und Laien­Approach von PR­Professionals.
          Deshalb  ist  im  Folgenden  ein  neuer  Konzeptions­Approach  zu  entwi­
       ckeln, der unter anderem über ein angemessenes Hintergrundwissen über
       Kommunikations­Mechanismen  und  insbesondere  über  ein  Analyse­  und
       Interventions­Methoden­ Repertoire verfügt.


























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